Urologie Dr. med. Steffen Sturm


Prostatakrebs

 

Prostatakrebs (Prostatakarzinom, PCA) ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Rund 19 % aller in Deutschland bei Männern jährlich neu auftretenden Krebserkrankungen betreffen die Prostata. Das sind mehr als 30.000 neu entdeckte Prostatakarzinome pro Jahr. Der Häufigkeitsgipfel liegt dabei jenseits des 70. Lebensjahres. Die Ursache der Erkrankung ist bisher weitgehend unbekannt. Genetische Disposition und Umweltfaktoren (z. B. Ernährung) spielen in der Genese (Entstehung) der Erkrankung eine Rolle. Die im fortgeschrittenen Lebensalter häufige gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata), die benigne Prostatahyperplasie, stellt ebenso wie die Prostataentzündungen, ob chronisch oder akut, keinen Risikofaktor dar. Das Frühstadium der Erkrankung ist symptomlos. Im fortgeschrittenen Stadium können uncharakteristische Beschwerden auftreten. Dazu gehören Blasenentleerungsstörung, Knochenschmerzen, Gewichtsverlust und Blutarmut. Bei Stellung der Diagnose hat daher häufig eine Metastasierung in die lokalen Lymphknoten, die Knochen oder die Lunge stattgefunden. Da es erst bei fortgeschrittener Erkrankung zu Beschwerden kommt, kann der Krebs nur durch regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen im Frühstadium diagnostiziert werden. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (www.dgu.de) und die American Urological Association (www.aua.com) raten allen Männern ab 40 zu einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung durch einen Arzt für Urologie, die neben der Tastuntersuchung der Prostata durch den After auch die Bestimmung des PSA-Wertes durch einen PSA-Test und eine Ultraschalluntersuchung der Prostata (TRUS für transrektalen Ultraschall) durch den After beinhalten soll. Ist eine dieser drei Untersuchungen auffällig, wird zur definitiven Diagnose mittels Feinnadelbiopsie eine Gewebeprobe entnommen. Falls sich die Diagnose "Prostatakrebs" bestätigt, ist eine Stadienbestimmung indiziert, bei der festgestellt wird, ob das Karzinom bereits ausgestreut hat oder ob es sich um ein auf die Prostata begrenztes Karzinom handelt. Dabei wird eine Skelettszintigrafie, ein Ultraschall der Lymphknoten und der Leber, sowie eine Röntgenbild der Lunge durchgeführt. Manchmal erfolgen noch ein CT von Bauch und Lunge sowie ein Röntgenbild der Nieren mit Kontrastmittel. Danach wird gemeinsam mit dem Patienten nach der idealen Therapie gesucht.