Urologie Dr. med. Steffen Sturm


Nierensteine

 

Nierensteine oder Nephrolithen (v. griech. νεφρός „Niere“ und λίϑος „Stein“) sind Ablagerungen (Harnsteine) in den Nierengängen oder ableitenden Harnwege. Letztere werden als Ureter- und Blasensteine bezeichnet. Andere Namen sind Nierenkonkrement oder Calculus renalis. Der medizinische Fachausdruck für die Nierensteinkrankheit ist Nephrolithiasis oder Urolithiasis. Nierensteine können sich im Nierenbecken bilden, es kann aber auch zu einer Auskristallisation im Nierengewebe kommen, z. B. bei der Uratniere. Durch Nierensteine kann die Funktion der Niere beeinträchtigt werden und es kann zu einer Nieren-Dysfunktion kommen, z. B. durch Rückstau des Harns in die Nierenkanäle. Am häufigsten bestehen Nierensteine aus Kalzium-Oxalat. Die Bildung von Nierensteinen kann durch erhöhte Oxalsäure-Werte begünstigt werden, die in einigen Nahrungsmitteln wie Rhabarber oder Roter Bete enthalten ist. Die Möglichkeit zur Bildung von Kalzium-Oxalat kann durch Aufnahme von Fruchtsäuren (Ascorbinsäure) verringert werden. Nierensteine entstehen vor allem in Zeiten mit vermehrtem Flüssigkeitsbedarf wie im Sommer. Die beste vorbeugende Maßnahme ist also eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Am gebräuchlichsten ist die Einteilung der Nierensteine nach ihrer äußeren Form oder ihrer chemischen Zusammensetzung:


Klassifikation nach Form:

  • Ventilsteine
  • Hirschgeweihsteine
  • Korallensteine
  • Ausgusssteine

Klassifikation nach chemischer Zusammensetzung:

  • Kalziumoxalatsteine (ca. 65 %)
  • Uratsteine (Harnsäuresteine, ca. 15 %)
  • Magnesiumammoniumphosphatsteine (Struvitsteine, ca. 11 %)
  • Kalziumphosphatsteine (ca. 9 %)
  • Cystinsteine (ca. 1 %)
  • Xanthinsteine (ca. 1 %)

Auch Mischformen sind möglich.


Je nach Einteilung bzw. chemischer Zusammensetzung ergeben sich unterschiedliche Behandlungsansätze, die Sie individuell mit Ihrem Urologen abklären müssen.